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Büro für integrierte Verkehrsplanung und Stadtentwicklung, D-57223 Kreuztal
Viele Reisende nehmen sich vor, im Urlaub häufiger Bus und Bahn zu nutzen. Nachhaltigkeit, Entlastung vom Fahrstress und die Chance, die Reisezeit entspannt genießen zu können, sprechen eindeutig dafür. In der Realität jedoch bleibt das Auto für die meisten Urlauber das bevorzugte Verkehrsmittel. Es vermittelt Kontrolle, Flexibilität und scheinbare Einfachheit – auch wenn Staus, Parkplatzprobleme und hohe Kosten die Reise oft beschwerlich machen.
Warum also fällt es so schwer, vom Auto auf Bus und Bahn umzusteigen? Die Gründe sind vielfältig: von unübersichtlichen Buchungssystemen über Verspätungen und fehlende Informationen bis hin zu praktischen Problemen mit Gepäck, Fahrrädern oder der „letzten Meile“ am Ferienort. Gerade Familien und Gruppen stoßen dabei schnell an Grenzen. Erst wenn diese Schwachstellen behoben werden, können Bus und Bahn ihr Potenzial als echte Alternative im Urlaub voll entfalten.

Die Anreise mit der Bahn am Tag ist eine bequeme und stressfreie Möglichkeit, den Urlaub zu beginnen. Während Autofahrer im Stau stehen und Flugreisende lange Check-in-Zeiten über sich ergehen lassen müssen, können Bahngäste die Fahrtzeit bereits zur Entspannung nutzen. Bequeme Sitze, großzügige Beinfreiheit und die Möglichkeit, sich im Zug frei zu bewegen, machen die Reise angenehm. Moderne Fernzüge bieten zudem Steckdosen, WLAN, Bordrestaurants und ruhige Arbeits- oder Familienbereiche, sodass für jede Reisewünsche etwas geboten wird.
Besonders praktisch ist die zentrale Lage der Bahnhöfe: Sie befinden sich meist mitten in den Innenstädten, sodass Urlauber nach der Ankunft sofort starten können – ob zum Hotel, zur Stadtbesichtigung oder direkt weiter mit dem Nahverkehr. Wer klimafreundlich reisen möchte, liegt mit der Bahn ebenfalls richtig, denn der CO2-Ausstoß pro Person ist im Vergleich zu Auto oder Flugzeug deutlich geringer.
Tagesfahrten mit der Bahn sind außerdem planbar und übersichtlich. Tickets lassen sich früh buchen, oft mit günstigen Sparpreisen oder Gruppentarifen. Während der Fahrt bleibt Zeit zum Lesen, Arbeiten, Plaudern oder einfach zum Genießen der vorbeiziehenden Landschaft. Auch für Familien und ältere Reisende bietet die Bahn eine komfortable Alternative, da Pausen, Toilettengänge oder ein Gang ins Bordbistro jederzeit möglich sind, ohne den Reiseablauf zu unterbrechen.
Die Bahnfahrt am Tag verbindet somit Flexibilität, Nachhaltigkeit und Komfort – und sorgt dafür, dass der Urlaub bereits bei der Anreise beginnt.
Eine Reise mit dem Nachtzug ist weit mehr als nur eine Alternative zum Flugzeug oder Auto. Wer abends am Bahnsteig in den Zug steigt, spart nicht nur lange Anfahrten, Staus oder Sicherheitskontrollen, sondern beginnt den Urlaub bereits mit dem ersten Schritt in den Waggon. Während der Zug durch die Nacht rollt, verwandelt sich die Fahrt in eine Mischung aus Ruhe, Erlebnis und Entschleunigung. Am nächsten Morgen wacht man ausgeschlafen mitten im Reiseziel auf – bereit für neue Eindrücke, ohne Zeitverlust und ohne Stress.
Nachtzüge bieten heute eine Vielfalt an Reisemöglichkeiten: vom günstigen Liegewagen bis hin zum komfortablen Schlafwagen mit eigenem Abteil, Dusche und Servicepaket. Wer früh bucht, kann attraktive Preise nutzen und zwischen unterschiedlichen Komfortstufen wählen. Praktische Tipps wie Ohrstöpsel, Schlafmaske, warme Socken oder leichtes Handgepäck machen die Nacht noch angenehmer. So wird die Fahrt nicht nur zum Transport, sondern zum Teil des Urlaubs.
Auch in ökologischer Hinsicht ist die Nachtzugreise überzeugend. Im Vergleich zum Flugzeug oder zum Pkw verursacht sie deutlich weniger Emissionen und trägt damit spürbar zum Klimaschutz bei. Besonders im europäischen Raum gewinnt diese Form des Reisens immer mehr an Bedeutung. Neue Verbindungen entstehen, bestehende Angebote werden ausgebaut, und so rücken Ziele wie Paris, Wien, Rom, Stockholm oder Amsterdam näher zusammen. Manche Anbieter setzen sogar auf exklusive Konzepte mit Boutique-Abteilen oder besonderen Serviceideen, die den besonderen Reiz der Reise unterstreichen.
Zeitersparnis: Anreise und Übernachtung in einem – morgens ausgeschlafen am Ziel.
Stressfrei: Kein Stau, kein Sicherheits-Check wie am Flughafen, bequemer Einstieg im Stadtzentrum.
Nachhaltig: Deutlich geringerer CO₂-Ausstoß als Flug oder Pkw.
Komfortvarianten: Wahl zwischen Sitz-, Liege- oder Schlafwagen mit unterschiedlichem Service.
Reiseerlebnis: Nachtzüge haben einen besonderen Charme, die Reise wird Teil des Urlaubs.
Zentrale Lage: Ankunft meist direkt im Zentrum der Zielstadt.
Begrenztes Angebot: Noch nicht alle Regionen Europas sind angeschlossen, viele Züge schnell ausgebucht.
Preis schwankt stark: Frühbuchung oft nötig, Schlafwagen können teuer sein.
Komforteinschränkungen: Abteile manchmal eng, Geräusche durch Mitreisende oder Rangieren.
Fahrtdauer: Längere Reisezeit als bei einem Flug, oft mit Zwischenhalten.
Mitnahme von Gepäck: Wenig Platz, kein separates Gepäckfach wie im Flugzeug.
Unterschiedliche Qualität: Komfort und Service variieren je nach Anbieter und Strecke.
Fahrkarten innerhalb Deutschlands:
Für Familien, die in Deutschland eine Hin- und Rückfahrt mit der Bahn planen, gibt es verschiedene Wege, Fahrkarten zu kaufen. Kinder bis fünf Jahre fahren grundsätzlich kostenlos mit, Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren ebenfalls, wenn sie in Begleitung eines Eltern- oder Großelternteils unterwegs sind, müssen aber beim Ticketkauf angegeben werden. Pro erwachsene Person können bis zu vier Kinder kostenlos mitgenommen werden. Im Regionalverkehr gelten in vielen Verkehrsverbünden zusätzliche Familienangebote oder Tageskarten, die sich besonders für Ausflüge lohnen.
Beim Fahrkartenkauf selbst stehen unterschiedliche Verkaufsstellen zur Auswahl. Am Bahnschalter im Reisezentrum erhalten Familien persönliche Beratung, können Fragen klären und auch kurzfristig alle Tickets erwerben, allerdings oft gegen eine Servicegebühr. Ähnlich ist es im Reisebüro, das in ruhiger Atmosphäre berät und neben Bahntickets häufig Zusatzleistungen wie Hotels oder Mietwagen vermittelt, dafür aber meist etwas höhere Kosten verursacht. Am bequemsten und meist auch am günstigsten ist der Online-Kauf über bahn.de oder die DB Navigator App, denn hier werden die Sparpreise der Bahn frühzeitig angeboten und Kinder lassen sich einfach hinzufügen. Die Tickets können digital gespeichert oder ausgedruckt werden. Wer verschiedene Anbieter vergleichen möchte, kann außerdem Online-Agenturen wie Trainline oder Omio nutzen, die Verbindungen von Bahn, FlixTrain und weiteren Bahnen übersichtlich darstellen, allerdings gegen eine kleine Zusatzgebühr.
Für Familien, die ausschließlich mit Regionalzügen unterwegs sind, empfiehlt sich das Quer-durchs-Land-Ticket, mit dem bis zu fünf Personen an einem Tag deutschlandweit fahren können. Für Fernreisen sind die Sparpreise der Bahn unschlagbar, wenn sie frühzeitig gebucht werden. Dazu kommen Rabatte durch die BahnCard 25 oder 50, die sich bereits bei wenigen Fahrten lohnen können. Wer innerhalb einer Region unterwegs ist, findet in den Verkehrsverbünden oft sehr günstige Familien- oder Gruppentageskarten.
Insgesamt zeigt sich: Wer Wert auf persönliche Beratung legt, ist am Schalter oder im Reisebüro gut aufgehoben. Wer möglichst günstig reisen möchte, bucht online direkt bei der Bahn. Wer gerne unterschiedliche Anbieter vergleicht, nutzt Online-Agenturen. Für spontane oder regionale Familienausflüge bieten die Verbünde und das Quer-durchs-Land-Ticket besonders attraktive Möglichkeiten. So wird Bahnfahren für Familien in Deutschland nicht nur komfortabel, sondern auch preiswert.
Fahrkarten in der EU und Schweiz:
Für Familien, die mit der Bahn ins europäische Ausland reisen möchten, lohnt es sich, auf durchgehende Fahrkarten zu achten. Diese bieten den Vorteil, dass die gesamte Reise – von der Abfahrt in Deutschland bis zum Ziel im Ausland – auf einem einzigen Ticket gebucht wird. Das macht nicht nur die Reise einfacher, sondern oft auch günstiger, da Umstiege bereits integriert sind und einheitliche Beförderungsbedingungen gelten.
Die Deutsche Bahn bietet über bahn.de und die DB Navigator App durchgehende Fahrkarten in viele europäische Länder an, darunter Österreich, die Schweiz, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande, Tschechien und Polen. Kinderregelungen sind ähnlich wie innerhalb Deutschlands: Kinder bis fünf Jahre reisen kostenlos, Kinder von sechs bis vierzehn Jahren können bei Angabe im Ticket in Begleitung eines Elternteils ebenfalls gratis mitfahren. Für internationale Verbindungen gelten in manchen Ländern ergänzende Bestimmungen, die bei der Buchung berücksichtigt werden.
Am Bahnschalter im Reisezentrum erhalten Familien umfassende Beratung zu internationalen Tickets. Hier können auch Fragen zu Nachtzügen, Sitzplatz- oder Liegewagenreservierungen geklärt werden. Das Reisebüro mit DB-Agentur ist ebenfalls eine gute Anlaufstelle, vor allem wenn Bahnfahrten mit Hotels oder anderen Leistungen kombiniert werden sollen. Beide Varianten sind besonders für Familien nützlich, die Wert auf persönliche Beratung legen, allerdings sind Servicegebühren üblich.
Am einfachsten und oft am günstigsten ist der Kauf online über die Bahn-Webseite oder App. Dort werden internationale Sparpreise angeboten, die in der Regel frühzeitig gebucht werden sollten, da sie kontingentiert sind. Auch Sitzplätze im Ausland können hier meist direkt reserviert werden. Unabhängige Online-Agenturen wie Trainline oder Omio ermöglichen den direkten Vergleich verschiedener Bahngesellschaften und zeigen auch internationale Anbieter wie SNCF, ÖBB, SBB oder Trenitalia an. So lassen sich Verbindungen länderübergreifend vergleichen, allerdings fallen hier meist kleine Zusatzgebühren an.
Für Familien sind durchgehende Fahrkarten besonders praktisch, da sie Sicherheit geben: Sollte sich ein Anschlusszug verspäten, greifen die Fahrgastrechte für die gesamte Reise. Zudem lassen sich Reservierungen für die ganze Familie zusammenhängend buchen, was bei mehreren Einzeltickets aus verschiedenen Ländern schwieriger wäre.
Insgesamt gilt: Wer persönliche Beratung wünscht, ist im Reisezentrum oder im Reisebüro gut aufgehoben. Wer frühzeitig plant und sparen möchte, bucht online direkt bei der Bahn. Wer verschiedene Anbieter vergleichen will, nutzt Online-Agenturen. Durchgehende internationale Fahrkarten bieten Familien Komfort, Verlässlichkeit und häufig den besten Preis für eine entspannte Reise quer durch Europa.
Sonderfahrkarten:
Neben den normalen durchgehenden Fahrkarten gibt es für Familien, die Bahnreisen in Europa unternehmen, auch eine Reihe von Sonderfahrkarten. Besonders bekannt ist das Interrail-Ticket, das grenzüberschreitendes Reisen mit einem einzigen Fahrschein ermöglicht. Mit Interrail können Familien eine bestimmte Anzahl von Reisetagen innerhalb eines festgelegten Zeitraums flexibel nutzen. Kinder bis elf Jahre reisen in Begleitung eines Erwachsenen mit Interrail-Pass kostenlos, wodurch sich für Familien erhebliche Einsparungen ergeben. Jugendliche zwischen zwölf und 27 Jahren profitieren zudem von ermäßigten Preisen. Damit eignet sich Interrail besonders für längere Rundreisen durch mehrere Länder, bei denen Flexibilität und Abenteuer im Vordergrund stehen.
Daneben gibt es spezielle Ländertickets, die grenzüberschreitend eingesetzt werden können. Beispiele sind das Euregio-Ticket für Fahrten in Grenzregionen zwischen Deutschland, den Niederlanden und Belgien oder das Bayern-Böhmen-Ticket für Fahrten zwischen Bayern und Tschechien. Diese Angebote richten sich oft an Familien und Kleingruppen, die einen Ausflug in die Nachbarländer machen möchten, und sind preislich sehr attraktiv.
Für Fahrten mit Nachtzügen, etwa dem ÖBB Nightjet, gibt es eigene Sonderkonditionen. Familien können hier Abteile für die exklusive Nutzung buchen, wodurch Privatsphäre und Sicherheit gewährleistet sind. Auch ermäßigte Kindertarife und Familienangebote sind verfügbar. Ähnliches gilt für Hochgeschwindigkeitszüge wie TGV, Thalys oder Eurostar, die über eigene Preissysteme verfügen, in denen Kinderermäßigungen automatisch berücksichtigt werden.
Zusätzlich bieten einzelne Bahngesellschaften besondere Familienkarten an. Die Schweizer SBB hat etwa das „Junior-Travelcard“-System, bei dem Kinder in Begleitung eines Elternteils kostenlos reisen. Auch in Österreich gibt es über die ÖBB familienfreundliche Angebote, bei denen Kinder deutlich vergünstigt mitfahren können.
Für Familien, die mehrere Länder bereisen möchten, gilt die Faustregel: Wer eine klar umrissene Hin- und Rückfahrt plant, fährt mit einem durchgehenden Ticket meist am günstigsten. Wer mehrere Ziele flexibel kombinieren möchte, profitiert von Interrail oder von regionalen Sondertickets, die sich gezielt für Grenzregionen eignen. Nachtzüge oder Hochgeschwindigkeitszüge erfordern dagegen fast immer eine gesonderte Buchung, bieten aber mit speziellen Familienabteilen einen hohen Komfort.
Insgesamt bieten Sonderfahrkarten wie Interrail, regionale Grenztickets und spezielle Familienangebote eine große Auswahl an Möglichkeiten, mit Kindern durch Europa zu reisen. Sie eröffnen Flexibilität, sparen Geld und machen internationale Bahnreisen für Familien deutlich einfacher und attraktiver.
Für internationale Bahnreisen ist die Sitzplatzreservierung je nach Land und Zugtyp unterschiedlich geregelt. Grundsätzlich gilt: Hochgeschwindigkeits- und Nachtzüge verlangen häufig eine Pflichtreservierung, während Regionalzüge meist ohne Reservierung genutzt werden können. Für Familien lohnt sich eine Reservierung fast immer, weil zusammenhängende Sitzplätze, Kinderbereiche und Gepäck-/Kinderwagenplätze planbar sind.
Wann Reservierung Pflicht ist
In vielen Ländern sind Reservierungen in schnellen Fernzügen obligatorisch. Dazu zählen u. a. Frankreich (TGV/INOUÏ), Italien (Frecciarossa/Frecciargento/Italo), Spanien (AVE/ALVIA), Belgien–Frankreich–Niederlande–UK (Eurostar, inkl. ehemalige Thalys-Strecken) sowie häufig internationale ICE/TGV-Verbindungen. Nachtzüge (z. B. ÖBB Nightjet) benötigen immer eine Buchung von Sitzplatz, Liege oder Schlafplatz. Ohne Reservierung ist die Fahrt dort nicht möglich.
Wo sie empfohlen, aber nicht zwingend ist
In Österreich (Railjet/IC/EC) und der Schweiz (IC/EC/IR) ist eine Reservierung meist freiwillig, aber auf stark nachgefragten Achsen und in Ferienzeiten sinnvoll. In Skandinavien sind Reservierungen teils inklusive oder empfohlen (z. B. Schweden/SJ), in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Polen und Tschechien sind sie im Binnenverkehr überwiegend optional – internationale Fernzüge können jedoch abweichen.
Panoramazüge & touristische Linien:
Bei bekannten Panoramazügen ist eine separate Sitzplatz- oder Zuschlagsreservierung üblich und oft Pflicht (z. B. Glacier Express, Bernina Express, GoldenPass-Strecken). Diese Buchung erfolgt zusätzlich zum Ticket und sollte frühzeitig erfolgen.
Wie und wo reservieren
Direkt beim Anbieter: Auf den Webseiten/Apps der jeweiligen Bahngesellschaft (SNCF, ÖBB, SBB, Trenitalia, Renfe, Eurostar usw.) lassen sich Reservierungen für deren Züge am zuverlässigsten buchen.
Deutsche Bahn (bahn.de / DB Navigator): Internationale Reservierungen sind oft möglich, aber nicht für alle Auslandszüge. Wenn es nicht klappt, beim ausländischen Anbieter oder im DB-Reisezentrum buchen.
Online-Agenturen: Vergleichsportale bieten komfortable Buchung und bündeln Anbieter; es können Servicegebühren anfallen.
z.B. GlobRailer im Bahnhof Arnsberg - Clemens-August Str. 118, 59821 Arnsberg, Tel. +49(0)2931/939344
Interrail & Reservierungen
Mit Interrail ist die Reservierungspflicht in vielen schnellen Zügen zusätzlich zu beachten. Für TGV, Eurostar, spanische AVE, italienische Frecce und Nachtzüge fallen Reservierungsgebühren an, die begrenzten Kontingente sind schnell vergriffen. Tipp: Frühzeitig reservieren oder auf reservierungsfreie Alternativen (IC/EC/Regionalzüge) ausweichen, wenn Flexibilität wichtiger ist.
Familien-Tipps für die Platzwahl
Zusammenhängende Sitze sichern, indem alle Reisenden in einer Buchung angelegt werden.
Familien-/Ruhebereiche nutzen, falls verfügbar; Kinderwagenplätze/Kleinkindabteile vorab prüfen.
Nachtzug: Für Ruhe und Sicherheit ein eigenes Liege- oder Schlafabteil für die Familie buchen.
Umsteigezeit großzügig planen – bei durchgehenden Tickets greifen Fahrgastrechte für die gesamte Reise.
Dokumente (Ausweise, ggf. Sitzplatz-/Reservierungsbelege) digital und ausgedruckt mitführen; Wagen- und Platznummern griffbereit halten.
Kosten & Erstattungen
Reservierungsentgelte und Regeln zur Umbuchung/Erstattung variieren je nach Land und Zugtyp. Bei Pflichtreservierung sind Umbuchungen oft nur gegen Gebühr oder gar nicht möglich; bei freiwilligen Reservierungen ist Kulanz größer. Für Familien lohnt der Blick auf Familien- und Kindertarife der jeweiligen Bahn sowie Kombiangebote (z. B. Nachtzug-Familienabteile).
Kurzfazit
Für internationale Familienreisen sind Reservierungen in schnellen Fern- und Nachtzügen meist unverzichtbar, in Regionalzügen dagegen selten nötig. Wer frühzeitig bucht und direkt beim Anbieter reserviert, sichert zusammenhängende Plätze, vermeidet Auslastungsprobleme und reist entspannter. Interrail bietet große Freiheit, erfordert jedoch eine vorausschauende Reservierungsstrategie für die reservierungspflichtigen Züge.
NRW → Paris (ICE / TGV)
Züge: ICE oder TGV von Köln, Düsseldorf oder Dortmund direkt nach Paris-Est.
Reservierung: Pflicht im TGV, optional im ICE innerhalb Deutschlands, aber für den grenzüberschreitenden Teil ebenfalls Pflicht.
Wie buchen: Online über bahn.de oder SNCF (oui.sncf / sncf-connect). Auch DB-Reisezentrum oder Agenturen möglich.
Familien-Tipp: Plätze in 4er-Gruppen mit Tisch sichern, da Paris-Züge stark nachgefragt sind. Möglichst früh buchen (3–6 Monate im Voraus).
NRW → Amsterdam (ICE / IC)
Züge: ICE International (Köln–Düsseldorf–Utrecht–Amsterdam) oder IC über Arnhem.
Reservierung: Keine Pflicht im IC und ICE. Empfehlenswert in Ferienzeiten, da die Züge oft sehr voll sind.
Wie buchen: Online über bahn.de oder nsinternational.com (Niederländische Bahn).
Familien-Tipp: Für Kinderwagen oder Gepäck Reservierungen nutzen, da ICE International begrenzten Platz hat. An Wochenenden besonders wichtig.
NRW → Mailand (ICE / EC → Schweiz → EC / Frecciarossa)
Züge: ICE nach Basel / Zürich, weiter mit EuroCity oder Frecciarossa nach Mailand. Teilweise direkte EC-Verbindungen von Frankfurt über Basel.
Reservierung: Deutschland/Schweiz: im ICE/EC optional, aber dringend empfohlen. Schweiz–Italien: Reservierungspflicht im Frecciarossa und EC.
Wie buchen: Durchgehende Tickets online über bahn.de oder oebb.at, Reservierungen für italienische Züge auch über trenitalia.com möglich.
Familien-Tipp: Bei Weiterfahrt nach Italien unbedingt früh reservieren, da Frecciarossa stark ausgelastet ist. Für Kinder gibt es in Italien teils ermäßigte Plätze, die bei DB nicht immer sichtbar sind – daher ggf. zusätzlich bei Trenitalia prüfen.
NRW → Barcelona (ICE / TGV / AVE)
Züge: ICE/TGV nach Paris, Umstieg in TGV/AVE nach Barcelona-Sants. Verbindung meist über Paris-Gare de Lyon.
Reservierung: Deutschland–Paris: siehe oben (Pflicht im TGV, ICE optional, aber empfohlen). Paris–Barcelona: Reservierungspflicht im TGV/AVE, stark begrenztes Kontingent.
Wie buchen: Über bahn.de nur bis Paris, für den zweiten Abschnitt besser direkt bei sncf-connect oder renfe.com buchen.-
Familien-Tipp: Sitzplätze Paris–Barcelona mindestens 3 Monate vorher reservieren. Platzwahl für Familien (z. B. Abteilplätze) direkt bei SNCF/RENFE prüfen.
Gesamtfazit für Familien
Paris & Barcelona: Reservierungspflicht – ohne frühzeitige Buchung keine Garantie auf Mitfahrt.
Amsterdam: frei, Reservierung nur empfohlen.
Mailand: gemischt – bis Schweiz locker, ab Schweiz/Italien Pflicht.
Strategie: Immer durchgehende Tickets über DB oder ÖBB prüfen, für Reservierungspflichtländer (FR, IT, ES) zusätzlich direkt bei SNCF, Trenitalia oder RENFE sichern.
Familienbonus: Alle Mitreisenden in einer Buchung erfassen → zusammenhängende Plätze; Nachtzüge (z. B. Nightjet NRW–Zürich–Mailand oder Wien) sind eine komfortable Alternative für längere Reisen.
Für internationale Bahnreisen ist die Sitzplatzreservierung je nach Land und Zugtyp unterschiedlich geregelt. Grundsätzlich gilt: Hochgeschwindigkeits- und Nachtzüge verlangen häufig eine Pflichtreservierung, während Regionalzüge meist ohne Reservierung genutzt werden können. Für Familien lohnt sich eine Reservierung fast immer, weil zusammenhängende Plätze, Kinderbereiche und Gepäck- bzw. Kinderwagenplätze gesichert werden.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Qualität der reservierten Plätze. Nicht jeder Fensterplatz garantiert auch einen Ausblick. Besonders in ICE-Zügen der Deutschen Bahn und im französischen TGV sind Sitze oft so angeordnet, dass Fensterplätze genau zwischen zwei Fenstern liegen – die Reisenden blicken dann nur auf eine Wand. Für Familien, die unterwegs die Landschaft beobachten möchten, ist das ärgerlich. Anders ist es in Zügen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB): Dort wurde die Sitzaufteilung bewusst so geplant, dass Fensterplätze auch wirklich einen freien Blick nach draußen bieten. Für Bahnreisende, die Wert auf das Panorama legen, ist dies ein klarer Vorteil.
In Österreich (Railjet/IC/EC) und der Schweiz ist die Reservierung freiwillig, aber empfohlen – besonders zu Ferienzeiten. In Frankreich, Italien, Spanien sowie auf internationalen Verbindungen nach Belgien, den Niederlanden oder Großbritannien besteht dagegen Reservierungspflicht. Nachtzüge wie der ÖBB Nightjet erfordern immer eine Buchung von Sitz-, Liege- oder Schlafplatz.
Für Familien gilt: Wer auf Landschaftserlebnis Wert legt, sollte bei der Reservierung gezielt Sitzplätze an der Fensterreihe auswählen und sich vorher informieren, ob Wagenpläne verfügbar sind. Viele Bahngesellschaften bieten in ihren Online-Systemen inzwischen eine Platzwahl auf einer Wagen-Skizze an. Bei besonders beliebten Zügen – etwa Panoramastrecken in der Schweiz – empfiehlt sich eine frühzeitige Buchung, um die besten Plätze zu sichern.
Ein großes Problem stellen Zugverspätungen dar. Da viele Fahrkarten nicht durchgehend gelten, gibt es bei Ausfällen oder Störungen oft keine einheitlichen Entschädigungen. Hinzu kommt eine unzureichende Informationslage: Ansagen bleiben knapp oder fehlen ganz, digitale Anzeigen sind nicht immer aktuell. Für Reisende bedeutet das Unsicherheit, insbesondere beim Erreichen wichtiger Anschlüsse. Erschwerend wirken defekte Rolltreppen oder Aufzüge sowie blockierte Lifte, wodurch Umstiege für ältere Menschen, Familien mit Gepäck oder mobilitätseingeschränkte Fahrgäste erheblich erschwert werden.
Weitere Schwierigkeiten entstehen durch Züge in umgekehrter Wagenreihung, über die häufig erst kurz vor der Einfahrt informiert wird. Im Sommer kommt hinzu, dass nicht alle Wagen über eine funktionierende Klimaanlage verfügen – ein erheblicher Nachteil auf langen Fahrten. Besonders problematisch ist die Situation für größere Reisegruppen: Wird ein Anschlusszug verpasst, steht nicht immer sofort eine Alternative bereit oder es fehlen ausreichende Sitzplätze, was zu Verzögerungen und Unannehmlichkeiten führt.
Noch komplizierter ist die Lage für Reisende mit Fahrrädern. Fällt ein Zug aus oder verspätet sich, können die ursprünglich reservierten Stellplätze im nachfolgenden Zug meist nicht genutzt werden. Da die Kapazitäten für Fahrräder sehr begrenzt sind, sind Alternativzüge häufig ausgebucht. Für Radreisende bedeutet dies, dass sie mitunter stundenlang auf die nächste Verbindung warten oder ihre Reisepläne komplett ändern müssen.
Familien profitieren auf Bahnreisen oft davon, dass sie in Sitzgruppen zusammensitzen können, was die Fahrt geselliger und für Kinder abwechslungsreicher macht. Einschränkungen gibt es jedoch beim gastronomischen Angebot an Bord. Bistro- und Speisewagen sind nicht in allen Zügen vorhanden, und selbst wenn sie eingeplant sind, ist die Auswahl oft begrenzt oder einzelne Produkte sind schnell ausverkauft. Auf längeren Fahrten empfiehlt es sich daher, eigene Verpflegung mitzunehmen, um unabhängig von der Bordgastronomie zu sein und für die ganze Familie eine entspannte und planbare Reise zu gewährleisten.
Auch die Toilettensituation kann für viele Fahrgäste eine Herausforderung darstellen. In Regional- und Nahverkehrszügen steht oft nur eine einzige Toilette zur Verfügung, die bei hoher Auslastung schnell an ihre Grenzen stößt. In langen Fernzügen hingegen sind zwar mehrere sanitäre Anlagen vorhanden, doch müssen Reisende zum Teil weite Wege durch volle Wagen zurücklegen, um diese zu erreichen. Zusätzlich erschwert wird die Situation dadurch, dass viele Fahrgäste ihr Gepäck mitnehmen, da sie befürchten, nach der Rückkehr ihren Sitzplatz nicht mehr vorzufinden. Für Familien mit kleinen Kindern oder ältere Menschen bedeutet dies eine spürbare Belastung, die den Komfort einer Bahnreise deutlich einschränken kann.
Bei Bahnreisen empfiehlt es sich grundsätzlich, das Gepäck so gering wie möglich zu halten. Abstellmöglichkeiten sind in vielen Zügen begrenzt – praktische Lösungen wie zwischen den Sitzrücklehnen, wie sie etwa bei der SBB üblich sind, fehlen häufig. Da die Möglichkeit, Koffer oder Taschen bis zum Zielbahnhof aufzugeben, heute nicht mehr besteht, müssen alle Gepäckstücke während der gesamten Fahrt entweder im Einstiegsbereich, über den Sitzen oder direkt am Platz verstaut werden. Das schränkt den Komfort ein und kann besonders bei vollen Zügen zur Belastung werden. Familien mit Kindern oder ältere Reisende sollten deshalb auf leichtes, gut tragbares Gepäck achten und nur das Nötigste mitnehmen, um die Reise angenehmer zu gestalten.
In vielen Urlaubsregionen gibt es spezielle Ferientickets, die von den Hotels in Zusammenarbeit mit den örtlichen Tourismusorganisationen finanziert werden. Gäste erhalten dadurch freie oder stark vergünstigte Fahrten mit Bus und Bahn in der Region. Wer jedoch in privaten Ferienwohnungen übernachtet, hat auf diese Angebote in der Regel keinen Zugriff und muss den öffentlichen Nahverkehr vollständig selbst bezahlen.
Teilweise ist es zwar möglich, bestimmte Ferienfahrkarten über eine zusätzlich zu installierende App zu buchen, doch die Handhabung ist oft umständlich und für ältere Reisende nicht immer praktikabel. Damit entsteht eine deutliche Ungleichbehandlung zwischen Hotelgästen und Urlaubern in privaten Unterkünften, was gerade in beliebten Feriengebieten häufig zu Unzufriedenheit führt.
Hinzu kommt, dass die Infrastruktur vor Ort oft unzureichend ist. Bahnhöfe kleiner Ferienorte sind nicht selten geschlossen oder sogar mit Brettern vernagelt, sodass nur der Fahrkartenkauf am Automaten bleibt. Dafür sind jedoch genaue Ortskenntnisse notwendig: Wo befindet sich die Talstation der Seilbahn, wo liegt die Bushaltestelle am Freibad oder am See? Familien mit Kindern und Jugendlichen stoßen hier schnell an ihre Grenzen, da Orientierung, Ticketkauf und die Abstimmung der Fahrzeiten zusätzlichen Stress bedeuten.
Die Nutzung von Bus und Bahn in Ferienregionen ist für Urlauber oft nur eingeschränkt möglich. Das Angebot orientiert sich in erster Linie am Berufs- und Schülerverkehr und ist daher zeitlich stark begrenzt. Zahlreiche touristisch attraktive Ziele wie Burgen und Schlösser, Aussichtspunkte, Türme, Freizeit- und Badeeinrichtungen an Seen, Seilbahntalstationen oder Ausflugslokale an Stauseen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Regel gar nicht erreichbar.
Und selbst dort, wo es einzelne Linienangebote gibt, sind diese häufig nicht aufeinander abgestimmt. Anschlussmöglichkeiten fehlen, Wartezeiten sind lang, und eine durchgehende Reisekette vom Ferienort zum Ausflugsziel ist selten gewährleistet. Für viele Urlauber bedeutet das, dass sie trotz vorhandener Bus- und Bahnlinien letztlich doch wieder auf das Auto angewiesen sind.
Reisen mit Bahn und Bus bieten für Touristen grundsätzlich viele Vorteile: Sie sind umweltfreundlich, entlasten vom Fahrstress und ermöglichen entspanntes Reisen auch über große Distanzen. Doch in der Praxis zeigen sich deutliche Einschränkungen. Die Buchung von Fahrkarten ist kompliziert, Verspätungen und Ausfälle belasten die Zuverlässigkeit, und wichtige Zusatzleistungen wie Sitzplatz-, Fahrrad- oder Gruppenreservierungen sind nicht immer gewährleistet. Auch die Infrastruktur im Ferienort selbst ist häufig unzureichend: Ticketangebote sind ungleich verteilt, Fahrpläne sind nicht auf touristische Bedürfnisse abgestimmt, und zahlreiche Sehenswürdigkeiten sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gar nicht erreichbar.
So bleibt am Ende ein zwiespältiges Bild: Bus und Bahn sind ein sinnvoller Beitrag zu nachhaltiger Mobilität im Tourismus, doch ihre Attraktivität wird durch organisatorische, infrastrukturelle und praktische Mängel geschwächt. Solange diese Schwächen bestehen, greifen viele Urlauber trotz guter Vorsätze weiterhin auf das Auto zurück – weil es die einzige verlässliche Möglichkeit ist, den Ferienalltag flexibel und unkompliziert zu gestalten.
Das Auto bietet im Urlaub den größten Handlungsspielraum. Abfahrtszeiten, Zwischenstopps und Routen lassen sich individuell festlegen, spontane Abstecher zu Sehenswürdigkeiten sind jederzeit möglich. Auch abgelegene Orte, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht oder nur schwer erreichbar sind, lassen sich problemlos ansteuern. Familien mit Kindern und ältere Menschen schätzen die Möglichkeit, Pausen nach eigenem Bedarf einzulegen und die Fahrt an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Diese individuelle Freiheit ist einer der Hauptgründe, warum das Auto im Tourismus weiterhin so beliebt ist.
Mit dem Auto entstehen allerdings hohe Kosten. Neben Treibstoff schlagen Mautgebühren, Parkkosten und die Abnutzung des Fahrzeugs zu Buche. In touristischen Zentren können allein die Parkgebühren die Reisekasse erheblich belasten, und nicht selten ist die Parkplatzsuche ein zusätzlicher Stressfaktor. Hinzu kommt, dass der Fahrer oder die Fahrerin während der gesamten Fahrt konzentriert sein muss und dadurch weniger Gelegenheit hat, die Landschaft zu genießen oder zu entspannen. Auch Versicherungen, eventuelle Reparaturen oder Pannen können zusätzliche Belastungen darstellen.
Das Auto verursacht im Vergleich zu Bahn und Bus eine deutlich höhere Umweltbelastung. Der Ausstoß von CO2, der hohe Energieverbrauch, sowie der Flächenbedarf für Straßen und Parkplätze stehen im Widerspruch zu den Zielen eines nachhaltigen Tourismus. Gerade in sensiblen Landschaften – an Seen, in Bergtälern oder in historischen Altstädten – wirkt sich der Autoverkehr negativ auf Umwelt, Ortsbild und Lebensqualität aus. Maßnahmen zur Verkehrslenkung, Zufahrtsbeschränkungen und autofreie Zonen zeigen, dass vielerorts die Belastungsgrenze erreicht ist.
Viele moderne Autos sind heute mit Navigationssystemen ausgestattet, die in Echtzeit Verkehrsmeldungen empfangen und innerhalb weniger Minuten Störungen oder Staus auf der Strecke anzeigen. Dadurch können Fahrerinnen und Fahrer flexibel reagieren und ihre Route anpassen. Oft ist es sinnvoller, bei einem kleineren Stau einfach eine kurze Pause einzulegen – etwa für einen Kaffee – anstatt einer Umleitung zu folgen, die von allen anderen Autofahrern ebenfalls genutzt wird und dadurch selbst überlastet ist. Anders sieht es bei größeren Staus oder langfristigen Sperrungen aus: Hier lohnt sich die sorgfältige Planung einer weiträumigen Umfahrung, um nicht auf der von Navigationssystemen empfohlenen, überfüllten Ausweichroute erneut im Stau zu landen. Moderne Navis prognostizieren zudem die voraussichtliche Fahrzeit sehr zuverlässig, dennoch sollte stets ein Zeitpuffer eingeplant werden, um Stress bei unvorhersehbaren Verzögerungen zu vermeiden.
Unterwegs auf Europas Autobahnen stehen zahlreiche Rastplätze zur Verfügung, die eine schnelle Unterbrechung der Fahrt ermöglichen, um frische Luft zu schnappen oder ein Picknick zu machen. Doch sind viele dieser Anlagen sehr einfach ausgestattet, oft ohne Schattenplätze und mit begrenzten Sitzgelegenheiten. Ein besonderes Problem stellen Sanitäranlagen ohne Aufsicht dar, die nicht immer sauber oder zuverlässig gepflegt sind und dadurch für Reisende, besonders für Familien mit Kindern oder ältere Menschen, unangenehm wirken können. Mehr Komfort bieten Rasthöfe direkt an der Autobahn, die neben gepflegten Toiletten auch Tankstellen, Restaurants und kleine Geschäfte bereithalten, wobei hier allerdings die Preise für Kraftstoff und Verpflegung deutlich höher liegen und die Anlagen häufig überfüllt sind. Eine interessante Alternative stellen Autohöfe dar, die meist wenige Minuten von der Autobahn entfernt liegen und ebenfalls eine umfassende Infrastruktur bieten, dabei aber preisgünstiger und ruhiger sind und teilweise sogar Übernachtungsmöglichkeiten haben. So überwiegt beim Urlaub mit dem Auto zwar die Freiheit, unabhängig reisen und jederzeit Pausen einlegen zu können, doch hängt die Qualität der Reiseerfahrung stark von der Wahl des Rastplatzes ab.
Reisen mit dem Auto ermöglichen es, viel Gepäck mitzunehmen – von Koffern über Sportgeräte bis hin zu Fahrrädern. Auch Haustiere können einfacher transportiert werden als mit Bus oder Bahn. Gleichzeitig bedeutet diese Flexibilität aber zusätzliche Verantwortung: Der Fahrer oder die Fahrerin muss längere Strecken bewältigen, sich in fremden Regionen zurechtfinden und mit Verkehrsregeln im Ausland vertraut sein. Lange Fahrten können anstrengend werden, Staus auf Autobahnen oder Landstraßen verlängern die Reise erheblich und bergen Unfallrisiken. Besonders hilfreich ist es, wenn sich mehrere Personen beim Fahren abwechseln. Schon nach drei Stunden eine Pause zur Erholung einzulegen, wirkt oft Wunder und erhöht sowohl die Konzentration als auch die Sicherheit.
Besonders in beliebten Ferienorten ist das Parken eine große Herausforderung. Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Schlösser, Strände oder Bergstationen verfügen zwar meist über eigene Parkplätze, doch diese sind schnell belegt und häufig teuer. In Innenstädten kommt hinzu, dass viele Bereiche für den Autoverkehr gesperrt oder nur eingeschränkt zugänglich sind. Urlauber sind dann gezwungen, außerhalb zu parken und längere Wege zu Fuß oder mit Shuttlebussen zurückzulegen. Während manche Gemeinden kostenlose Parkplätze als Service für Touristen anbieten, nutzen andere die Gelegenheit, über hohe Gebühren zusätzliche Einnahmen zu erzielen.
Für Familien und kleinere Gruppen bietet das Auto klare Vorteile. Es ermöglicht gemeinsames Reisen ohne Umsteigen, kurze Wege beim Gepäcktransport und die Mitnahme von Proviant für unterwegs. Kinder oder Jugendliche können die Fahrt flexibel gestalten, brauchen jedoch bei langen Fahrten regelmäßige Pausen. Für Fahrerinnen und Fahrer bedeutet dies zusätzliche Belastung, die durch das Einplanen von Erholungspausen abgemildert werden kann.
Mit dem Auto lässt sich die Mobilität am Urlaubsort sehr flexibel gestalten. Je nach Wetterlage oder persönlicher Planung können Ausflüge spontan verschoben oder an die Tagesbedingungen angepasst werden. Allerdings stoßen Autofahrerinnen und Autofahrer an touristisch stark frequentierten Orten schnell an Grenzen. Zugangsbeschränkungen, hohe Verkehrsbelastung und lange Staus sind in vielen Regionen Realität. Besonders bekannt sind diese Probleme nicht nur in Venedig, sondern vor allem in den Alpen: Am Pragser Wildsee oder am Karersee, auf der Sellarundfahrt, zur Seiser Alm oder zur Franz-Josefs-Höhe an der Großglockner Hochalpenstraße. Auch in Deutschland, etwa in der Sächsischen Schweiz bei Dresden, treten ähnliche Situationen auf. Um die Verkehrsflut zu bewältigen, setzen viele Orte auf Beschränkungen für den Individualverkehr und fördern stattdessen die Anreise mit Shuttlebussen. Diese Busse haben oft freie Zufahrt, während Privat-Pkw ausgesperrt bleiben oder nur mit Einschränkungen verkehren dürfen.
Viele touristische Ziele sind mit dem Auto problemlos erreichbar, da sie über eigene Parkflächen verfügen. Beliebte Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Schlösser, Klöster oder Museen bieten meist großzügig angelegte Besucherparkplätze in unmittelbarer Nähe des Eingangs. Auch an Badeseen, Freizeitparks oder Talstationen von Bergbahnen sind Parkmöglichkeiten in der Regel vorhanden. Allerdings unterscheiden sich Lage und Qualität der Stellplätze erheblich. Während einige Ausflugsziele moderne Parkhäuser oder große asphaltierte Flächen mit klarer Beschilderung anbieten, sind andere Parkplätze klein, unübersichtlich oder weit vom eigentlichen Ziel entfernt. Besonders in der Hochsaison kann es trotz vorhandener Parkmöglichkeiten schnell zu Überfüllung kommen. Wer dann keinen Stellplatz mehr findet, muss mit langen Fußwegen rechnen oder auf kostenpflichtige Ausweichflächen ausweichen.
Das Auto ist im Urlaub nach wie vor das flexibelste Verkehrsmittel. Es erlaubt individuelles Reisen, spontane Abstecher und die direkte Erreichbarkeit fast aller Ziele. Familien profitieren von kurzen Wegen, großen Gepäckkapazitäten und der Möglichkeit, unterwegs Pausen nach eigenem Bedarf einzulegen. Moderne Navigationssysteme erleichtern die Planung und helfen, Staus und Sperrungen zu umgehen, während ausreichend Pausen und Fahrerwechsel die Sicherheit erhöhen.
Demgegenüber stehen jedoch erhebliche Nachteile: hohe Kosten für Treibstoff, Maut und Parken, Stress durch Staus und Parkplatzsuche sowie eine erhebliche Belastung der Umwelt. Zugangsbeschränkungen an beliebten Zielen oder überfüllte Parkplätze schränken die Freiheit des Autofahrens zudem deutlich ein.
Insgesamt bleibt das Auto für viele Urlauber trotz seiner Nachteile das bevorzugte Verkehrsmittel – vor allem dort, wo Bus und Bahn keine ausreichenden oder aufeinander abgestimmten Angebote machen. Seine Attraktivität beruht auf Unabhängigkeit und Flexibilität, seine Schwächen liegen in Kosten, Umweltwirkung und den Belastungen für Fahrerinnen und Fahrer.
Der Umstieg scheitert selten am guten Willen, sondern an Systembrüchen: fragmentierte Buchungen und Rechte, lückenhafte touristische Anbindung, unzuverlässige Informationen bei Störungen, begrenzte Kapazitäten (Sitze, Fahrräder, Gepäck) und eine Infrastruktur, die oft nicht auf Urlaubsbedürfnisse ausgerichtet ist. Dem steht beim Auto das starke Gefühl von Kontrolle und Einfachheit gegenüber – selbst wenn Staus, Parkgebühren und Zufahrtsbeschränkungen die Realität konterkarieren.
Gelingt es, durchgehende Reiseketten zu bieten (inkl. letzter Meile), Buchung und Rechte zu vereinheitlichen, Echtzeit-Information verlässlich zu machen und touristische Kapazitäten (Familien, Gepäck, Räder) sicherzustellen, wird Bus & Bahn im Urlaub konkurrenzfähig – nicht nur ökologisch, sondern auch emotional. Bis dahin hilft ein pragmatischer Mix: Auto dort, wo es wirklich Vorteile hat, und vor Ort konsequent Shuttles, Busse und Bahnen nutzen, wo sie Stau und Stress vermeiden. So entsteht Schritt für Schritt ein Urlaub, der flexibel, fair und entspannter ist – für Reisende, Gastgeberregionen und die Umwelt.
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