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Büro für integrierte Verkehrsplanung und Stadtentwicklung, D-57223 Kreuztal
Im Auftrag des BUND Siegen-Wittgenstein erarbeitete das Büro für integrierte Verkehrsplanung und Stadtentwicklung (BiVS) 2009 eine Stellungnahme zum Projekt Ortsumfahrung Bad Laasphe. Hintergrund ist die seit Jahrzehnten bestehende Forderung von Politik und Wirtschaft der Region Wittgenstein nach dem Weiterbau der Autobahn A4 auf der Achse Antwerpen – Aachen – Olpe – Kassel – Dresden – Peking. Diese Verbindung wird von der regionalen Industrie als überlebenswichtig angesehen, um eine leistungsfähige Anbindung an überregionale Märkte zu sichern. Die geplante Trasse würde jedoch das Rothaargebirge mit zahlreichen Brücken und Tunneln durchqueren und mehrere FFH-Gebiete erheblich beeinträchtigen. Ein großräumiger Autobahnbau stünde daher im klaren Konflikt mit ökologischen und naturschutzfachlichen Interessen. Trotz dieser Bedenken ist unstrittig, dass die Anwohner der Innenstadt von Bad Laasphe dringend vom hohen Durchfahrtsverkehr auf der B62 entlastet werden müssen. Allerdings konnten sich die politischen Entscheidungsträger in Bad Laasphe und im Kreis Siegen-Wittgenstein bisher nicht auf eine der zahlreichen bereits erarbeiteten Varianten für eine Ortsumfahrung einigen. Für eine Bürgerversammlung bereitete das BiVS die vorliegenden Planungsunterlagen und Varianten in einer verständlich aufbereiteten Form auf, um den Bürgerinnen und Bürgern eine fundierte Information und eine sachliche Diskussion über mögliche Lösungen zu ermöglichen.
Abbildung 1 Ortsumfahrung Bad Laasphe B62n

Abbildung 2 Ortsumfahrungsvarianten Bad Laasphe B62n

Abbildung 3 Entlastungswirkung der Ortsumfahrung

Die Trassenvorschläge des WSBA-Siegen bringen eine Entlastung der Bad Laaspher Innenstadt zwischen 44,1 % und 59,4 %. Je weniger Verknüpfungspunkte die B62n mit dem bestehenden Straßennetz hat, desto geringer ist die Entlastungswirkung. Bisher sind für Bad Laasphe keine Untersuchungen zum Ziel- und Quellverkehr durchgeführt worden, es liegen lediglich die Zahlen für die Gesamtbelastung vor. Daraus resultiert, daß alle Fahrzeuge als Durchgangsverkehr bewertet werden ohne Berücksichtigung rein innerörtlicher Verkehrsbewegungen. Von den täglich 16.500 Fahrzeugeinheiten sind 4 % LKW. Bad Laasphe liegt damit im Bereich der Fahrzeugbelastung, die eine Umfahrung der Innenstadt notwendig erscheinen lassen. Jedoch sind hier genauere Untersuchungen über den örtlichen und den überregionalen Verkehr notwendig.

Abbildung 3 Tagesgangkurve des PKW-Verkehrsaufkommens
Die B62n kann im Idealfall ca. 1.800 Fahrzeugeinheiten pro Stunde und Richtung aufnehmen, die Ortsdurchfahrt dagegen bewältigt ca. 900 Fahrzeuge pro Stunde und Richtung. Zu einer Staubildung kommt es jedoch nur zu den Spitzenzeiten um 7:30 und 17:00 Uhr, wie aus der Tagesgangkurve des PKW-Verkehrs abzulesen ist. Diese Belastung verursacht in erster Linie der Berufsverkehr. Es ist deshalb fraglich, in wieweit eine Umfahrungsstraße die Verkehrsprobleme lösen kann. Der BUND schlägt als Lösung die Verbesserung der Verkehrssmittel des Umweltverbundes (Bahn, Bus, Fahrrad und zu Fuß gehen) vor. Schon heute besteht eine nicht genutzte Ortsumfahrung auf der Schiene. Die Stadt Bad Laasphe braucht ein eigenes ÖPNV-Konzept, wie z.B. StadtBus, Anruf-Sammeltaxi oder BürgerBus. Diese Systeme konnten die Probleme mit dem motorisierten Individualverkehr reduzieren. Gut funktionierende Beispiele in vergleichbaren Städten belegen dies.
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